Marktrodach will Türöffner sein
Einstimmig plädiert der Gemeinderat für den Beitritt zum Innovations-Zentrum Kronach.
Der Beitritt zum Innovations-Zentrum Kronach (IZK) war Thema der jüngsten Sitzung des Marktrodacher Gemeinderates. In der Rodachtalhalle konnte Bürgermeister Gräbner den IZK-Vorstandsvorsitzenden Hans Rebhan und Geschäftsführer Hendrik Montag-Schwappacher begrüßen. Sie stellten ihre Initiative, die mittlerweile im gesamten Landkreis und darüber hinaus gut vernetzt ist, vor.
Laut Hans Rebhan wurde das IZK vor zehn Jahren mit 23 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen, mittlerweile gehören der Initiative über 70 Mitglieder an. Man habe ein Dreistufenkonzept zum Inhalt gemacht. Ziele waren den Landkreis gut zu vernetzen, die Stärken zu entwickeln und Arbeitsplätze zu sichern. Man kümmere sich um Bildung und Innovationen. 2016 habe man mit dem Zukunftsdesign gestartet, was zu einem großen Erfolgsmodell wurde. Das IZK halte Workshops ab und initiierte mittlerweile rund 1200 Schülerseminare. Mit den Hochschulen Coburg und Hof arbeite man gut zusammen und es habe sich eine eigene Plattform am Standort Kronach entwickelt. Namhafte Institutionen und Unternehmen sowie Landkreis und Stadt Kronach als auch die Gemeinde Redwitz gehören dem IZK mittlerweile an.
Hendrik Montag-Schwappacher zeigte die Entwicklung, die der eingetragene Verein IZK genommen hat, auf. „Wir versuchen, dass Leute zusammenkommen und mit neuen Lösungen an die Herausforderungen heranzugehen“. Es sollen neue Arbeitsplätze geschaffen werden, Unternehmen sollen Erneuerungsprozesse angehen und der Zukunft besser entgegensehen können. Wichtig sei eine Strategie zur Stärkung der ländlichen Räume. Das IZK sei immer in Kontakt mit den Unternehmen und führe Veranstaltungen durch wie das „Unternehmerfrühstück“ oder zum Thema Fördermittelbeschaffung. „Wir helfen und begleiten Projekte und suchen die richtigen Ansprechpartner, wir versuchen die Leute zusammenzubringen und die Interessen zu bündeln. Insgesamt haben wir Projekte im Wert von fünf Millionen Euro im Laufe der vergangenen acht Jahre geschultert“. Mehr als Geld seien wertvolle Impulse für die Zukunft, so Montag-Schwappacher.
„Doch wie passt das IZK mit der Gemeinde Marktrodach zusammen?“ Er nannte an dieser Stelle das geplante grüne Gewerbegebiet. Hier könne man Kontakte vermitteln und „Türöffner“ sein, eine Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Verwaltung.
Anschließend meldeten sich einige Gemeinderäte zu Wort. Dritter Bürgermeister Roland Pompe (MfM) wunderte sich, dass keine weiteren Gemeinden im Landkreis dem IZK angehören. Es wäre für jede Gemeinde ein riesiges Gewerbegeflecht mit sehr wichtigen Verbindungen. Beide Herren vom IZK mussten zugeben, dass man bisher die Gemeinden nicht direkt angesprochen habe, das werde man jetzt verstärkt nachholen. Andreas Murman (ÜWG) fragte nach dem Mitgliedsbeitrag. Hendrik Montag-Schwappacher meinte, dass es eine öffentliche Beitragssatzung nach Größenordnung gestaffelt gebe. Der Beitrag belaufe sich für große Unternehmen auf 10 000 Euro und etwa für Einmann-Unternehmen auf 1000 Euro. Kommunen lägen bei 1500 Euro pro Jahr. „Wir sind bei 160 000 Euro Mitgliedsbeitrag jährlich, wovon wir alles bestreiten – also auf Kante genäht.“ Ziel sei es, das IZK aus eigener Kraft dauerhaft zu finanzieren. Auch Ewald Müller (ÜWG) und Oliver Skall (SPD) plädierten für einen Beitritt, denn das IZK sei ein guter Anlaufpunkt. Einstimmig wurde der sofortige Beitritt zum Innovationszentrum Kronach beschlossen. „Das ist für uns ein zukunftsweisender Beitritt“, freute sich Bürgermeister Gräbner und unterzeichnete die Beitrittserklärung gleich nach der Sitzung.